
Startschuss für ZQDFgoes.digital
Auszubildende in NRW profitieren von Industrie 4.0-Wissen im Rahmen der Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse.
Der Erfolg der NRW-weiten Qualifizierungsinitiative mit Lehrkräften Berufsbildender Schulen und Ausbildenden in Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus ebnet den Weg für die Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse. Im Rahmen der Zusatzqualifikation erhalten Auszubildende der Metall- und Elektroberufe die Chance sich schon während der Ausbildung für die neuen beruflichen Anforderungen im Kontext der Digitalisierung zu qualifizieren. Bereits im Jahr 2018 begann die Nachwuchsstiftung Maschinenbau Multiplikatoren auf die Umsetzung der Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse vorzubereiten. Nun gilt es, die Zusatzqualifikation als dauerhaftes Angebot in den Berufsbildenden Schulen für Auszubildende in Nordrhein-Westfalen zu etablieren.
Im Rahmen des Projektvorhabens ZQDFgoes.digital wird das Konzept der Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse noch einmal weiterentwickelt. Digitale Lernsituationen auf der Lernplattform MLS werden Auszubildende zukünftig während der Qualifizierung in ihrem Lernprozess unterstützen. E-Learnings sollen optimal auf die Vermittlung der praktischen Inhalte vorbreiten und die benötigte Präsenzzeit während der Zusatzqualifikation minimieren. Aufgrund von mehr Flexibilität und selbstgesteuertem Lernen verbessert sich die Vereinbarkeit von Ausbildung und Privatleben. Der Zugang zur Qualifizierung wird somit einem größeren Teil der Auszubildenden ermöglicht. Gleichzeitig kann durch die Anwendung eines Blended-Learning-Konzepts die Präsenzzeit effektiver genutzt werden, um den hochtechnologischen Ansprüchen der Zusatzqualifikation gerecht zu werden. Lernortkooperationen zwischen Schulen und Unternehmen sichern den hohen Praxisanteil in der Zusatzqualifikation und machen die Themen der Industrie 4.0 in konkreten Anwendungskontexten für Auszubildende erlebbar.
Die fachlichen Anforderungen an das Personal sind durch moderne Fertigungsstrukturen gestiegen. Damit erhöht sich der Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften in Unternehmen. Aktuell ist die Ausbildung im Wesentlichen auf die Vermittlung von Fertigkeiten und Kenntnissen ausgerichtet, welche die technischen Innovationen noch nicht im erforderlichen Umfang berücksichtigen. Mit der Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse erhalten Auszubildende einzigartige Einblicke in neueste Technologien sowie umfassendes Prozesswissen und sichern als angehende Fachkräfte den Wissenstransfer in den eigenen Ausbildungsbetrieb. Ambitionierte und lernmotivierte Auszubildende erfahren durch das Qualifikationsangebot eine erhöhte Wertschätzung im eigenen Betrieb, sind langfristig zufriedener und fungieren zusätzlich als Botschafter für die moderne Ausbildung.
Die Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse kann von Auszubildenden absolviert werden, die sich im zweiten oder dritten Jahr ihrer gewerblich-technischen Ausbildung im Maschinen- und Anlagenbau befinden. In acht Modulen mit insgesamt 220 Unterrichtsstunden (inkl. einer Prüfungsvorbereitung) bauen die Teilnehmenden ihre Expertise zu Themen von Industrie 4.0 entlang der Wertschöpfungskette eines exemplarischen Unternehmens auf. Die Teilnahme an der Zusatzqualifikation wird den Auszubildenden nach erfolgreicher Prüfung durch ein IHK-Zertifikat sowie ein Zeugnis des Berufskollegs und der Nachwuchsstiftung Maschinenbau bescheinigt.
Für die Teilnahme an der Zusatzqualifikation Digitale Fertigungsprozesse fällt lediglich eine Prüfungsgebühr seitens der zuständigen IHK an. Unternehmen mit interessierten Auszubildenden können sich bei dem untenstehenden Kontakt für weitere Informationen melden.
Oktober 2021
IHK Nord Westfalen prüft Azubi-Wissen für Industrie 4.0
Münsterland/Emscher-Lippe-Region. – 36 Auszubildende von Unternehmen aus dem Münsterland haben bei der IHK Nord Westfalen in Münster an der ersten „Kompetenzfeststellung Digitale Fertigungsprozesse“ teilgenommen. Auf diese neue Prüfung vor der IHK haben sich die Auszubildenden an Berufskollegs in Beckum, Bocholt und Ibbenbüren in 220 Unterrichtsstunden speziell vorbereitet.

September 2021